Motto: Holzbau schafft Zukunft

Seit einiger Zeit gehen wir extensiv auf die Frage ein, was das Zimmererhandwerk zum Gelingen von Zukunft beitragen kann. Dabei dreht es sich nicht nur um den inzwischen gefühlt strapazierten Terminus „Klimawandel“, sondern auch um gute Lösungen für gesellschaftliche, branchenspezifische und individuelle Belange.

Im Jahr 2011 traten wir mit dem Leitgedanken „Holz kennt keine Grenzen“ erstmals außerhalb des Verbandswesens aufs Parkett. Heute immer noch richtungsweisend, präsentierten wir damals in München, genauer gesagt in der Pinakothek der Moderne, mit Unterstützung der Bau- und Forstwirtschaft in Bayern, die Ausstellung „Bauen mit Holz. Wege in die Zukunft.“

Nicht nur Fachkreise sondern auch kulturschaffende Gruppierungen entdeckten dabei die vielfältigen Möglichkeiten des Holzbaus für sich. Die von dem Architekturmuseum und der Professur für Holzbau und Entwerfen, beide an der TU München, präsentierten Objekte muteten damals futuristisch und singulär an – heute gehören sie zum Bauen und Leben ganz selbstverständlich dazu.

Jahrelange Forschungsarbeit, allen voran von Seiten der TU München, dem Holzbau Deutschland Institut und der Gütegemeinschaft für Holzbau-Ausbau-Dachbau, verstärkte und beschleunigte die Entwicklung des Holzbaus: Bauteildatenbank, praxisnahe Kataloge für hybrides Bauen und mehrgeschossiges Bauen, Brandversuche an Modellen im Maßstab 1:1, Gütesicherung, Vorfertigung und Unfallprävention haben neben den natürlichen Baustoffeigenschaften von Holz dazu beigetragen, dass der Holzbau inzwischen bei Investoren, Fachplanern, Politik und Bauverwaltung in deren Wahrnehmung auf Augenhöhe mit den etablierten Baustoffen angekommen ist.

Inzwischen ist auch die „Altersgrenze“ gefallen. Immer mehr junge Menschen entdecken den Holzbau für sich als berufliche Perspektive: sei es als Zukunfts-Designer – früher hätte man Architekt und Fachplaner geschrieben – oder als Facharbeiter, Meister und Fachlehrer. Die Vielfältigen Möglichkeiten des Holzbaus haben eine magische Ausstrahlung – man kann und möchte nicht genug davon bekommen. Daran wird die gegenwärtige Konjunkturdelle nicht viel ändern, denn wir blicken zurück auf zwölf Jahre Wachstum und voraus auf den Nachverdichtungs- und Modernisierungsbedarf in unseren Landen. Denn Bauen und speziell Wohnraum schaffen ist ein menschliches Grundbedürfnis.

Damit einher geht eine große Verantwortung auf Seiten der berufsständischen Organisation des Zimmerer- und Holzbaugewerbes, also den Innungen und Verbänden, auch über Deutschland hinaus: die Perspektiven herunterbrechen auf konkrete Angebote für Mitgliedsbetriebe und ihre Beschäftigten, mit Bedacht Forschung und Entwicklung verstetigen, Technologien entwickeln, Bauteile und Bauprozesse verbessern, Lehrpläne anpassen und Fortbildungsangebote gestalten.

In Anbetracht dessen haben wir uns ein Motto gegeben: HOLZBAU SCHAFFT ZUKUNFT. Es dient der Geschäftsstellenarbeit als Korridor für die Themenplanung: angefangen bei den Argumentationsketten im Rahmen der Ausbildungs- und Mitgliederwerbung, ferner für die Themen von Innungsvorträgen und unserem Verbandstag, bis hin zur Planung von Fort- und Weiterbildungsangeboten. Dabei lassen wir uns nicht nur von äußeren Entwicklungen, sondern auch der verbandsinternen Überzeugung leiten.

Unsere bevorstehende Branchenleitmesse DACH+HOLZ, die vom 5. bis 8. März 2024 in Stuttgart stattfindet, ist ein eindrucksvolles Spiegelbild dessen, was unsere Branche bewegt. Sowohl die Ausstellungsflächen unserer Marktpartner als auch die Themen des Rahmenprogramms und die professionelle Umsetzung durch die GHM belegen, dass unsere Branche nicht nur lebt, sondern dass sie nutzenstiftend und attraktiv ist.

Nebenbei zeigt sie auch, dass das klassische Messe-Format funktioniert, wenn man es mit echten Perspektiven, also mit dem, was dem Gelingen von Zukunft zuträglich ist, füllt.